Regenbogenbrücke

Es gibt eine Brücke, die den Himmel und die Erde verbindet.
Weil sie so viele Farben hat, nennt man sie die Regenbogenbrücke.

Auf der jenseitigen Seite der Brücke liegt ein wunderschönes Land
mit blühenden Wiesen, mit saftigem grünen Gras und traumhaften Wäldern.

Wenn ein geliebtes Tier die Erde für immer verlassen muss,
gelangt es zu diesem wundervollen Ort.

Dort gibt es immer reichlich zu fressen und zu trinken,
und das Wetter ist immer so schön und warm wie im Frühling.
Die alten Tiere werden dort wieder jung und die kranken Tiere wieder gesund.
Den ganzen Tag toben sie vergnügt zusammen herum.

Nur eines fehlt ihnen zu ihrem vollkommenen Glück:
Sie sind nicht mit ihren Menschen zusammen, die sie auf der Erde so geliebt haben.

So rennen und spielen sie jeden Tag miteinander,
bis eines Tages eines von ihnen plötzlich innehält und gespannt aufsieht.
Seine Nase nimmt Witterung auf, seine Ohren stellen sich auf,
und die Augen werden ganz groß.

Es tritt aus der Gruppe heraus und rennt dann los über das grüne Gras.
Es wird schneller und schneller, denn es hat Dich gesehen!

Und wenn Du und Dein geliebtes Tier sich treffen,
gibt es eine Wiedersehensfreude, die nicht enden will.
Du nimmst es in Deine Arme und hältst es fest umschlungen.
Dein Gesicht wird wieder und wieder von Ihm geküsst,
deine Hände streicheln über sein schönes weiches Fell,
und Du siehst endlich wieder in die Augen Deines geliebten Freundes,
der so lange aus Deinem Leben verschwunden war, aber niemals aus Deinem Herzen.

Dann überquert ihr gemeinsam die Regenbogenbrücke
und werdet von nun an niemals mehr getrennt sein…

(Paul C. Dahm, Übersetzung von Carmen Stäbler)

 

_mg_3360Kookie – flotter Araber in den reifen Jahren
Das Pferd von Emma-Lou und ihrer Familie war ein fuchsfarbener Araberwallach mit weißer Blesse und weißen Strümpfen. Kookie liebte die Streicheleinheiten und innige Zuwendung von Annette, Lou und Carla und blühte sichtlich auf. Er vertraute seinen Menschen und ging mit seinen vertrauten Reiterinnen auch alleine ins Gelände. Keiner hätte je das Alter von Kookie korrekt geschätzt, denn er hatte das Vierteljahrhundert schon überschritten, dennoch lief Kookie ungemein elegant und machte mit seiner aufgestellten Schweifrübe eine richtig tolle Figur. Unter seiner Mähne trug er einen Kaltbrand mit arabischen Schriftzeichen und beim Abendheu wurde er ganz hibbelig, wenn er die Kelle im Müslifass hörte. In seinen jungen Jahren hatte er sogar als Therapiepferd Erfahrungen gesammelt.

Kaleb – der Tinker im Araberkostüm
Der hübsche Fuchswallach Kaleb mit dem Stern auf der Stirn hatte für einen waschechten Araber ein äußerst gelassenes Gemüt und trug auch die kleinen Reiter immer sicher. Er reagierte sehr fein, hatte elegante Gänge und jeder fühlte sich im Sattel auf seinem Rücken gleich wohl. Seine Pferdekumpel zwickte er gerne in den Po, wenn er ihnen mal beim Ausritt von hinten dicht auf die Pelle rückte. Kaleb war ein verspieltes Herdenmitglied und bei jedem Schabernack dabei. Vor dem Putzen und Satteln musste man ihn unbedingt wälzen lassen, denn auf ein ausgiebiges Sandbad verzichtet er nur ungern und wenn man es vergaß, versuchte er es selbst mit dem Sattel auf dem Rücken nachzuholen – ha, da musste man schnell sein!
Während seiner letzten Monate genoss Kaleb seinen wohlverdienten Ruhestand und die Freizeit mit den anderen Pferden auf den großzügigen Koppeln. Kaleb lebte bei Danny seit er sieben Jahre alt war und war fast 15 Jahre auf dem Bergwindhof, bevor er am Ende des Jahres 2017 über die Regenbogenbrücke schritt. Nun galoppiert er auf den immergrünen Wiesen und wer ihn kannte, wird ihn niemals vergessen.

Bobby-Joe – der freundliche Quarter
Das ältere Quarter Horse hatte unglaubliche Freude bei der Arbeit und ging gerne unter einem Reiter/in. Bei jeder seiner Bewegungen war sein Muskelspiel schön zu beobachten und bei seinen Runden auf dem Reitplatz ließ Bobby seine Danny in der Mitte nie aus den Augen. Er war immer sehr sozial und freundlich zu den Herdenkollegen und hatte einen festen Charakter. Oft konnte man sehen, wie Bobby die anderen Pferde zum Mähnenkraulen animierte, was sie gerne erwiderten. Leider war im keine lange Zeit auf dem Bergwindhof vergönnt, doch er genoss seine letzten Monate sichtlich und wir hatten ihn alle in unsere Herzen geschlossen. Bobby-Joe war sowohl bei den Vier- als auch bei den Zweibeinern sehr beliebt.